Pintxos

Unser Campingplatz liegt einige Kilometer vom Stadtzentrum von San Sebastian entfernt auf einem Berg. Zum Glück gibt es eine Busverbindung direkt in die Altstadt. Die Linie 16 fährt halbstündlich bis in den späten Abend hinein. Wir kaufen Tickets für "dos adultos" und 25 Minuten später steigen wir im Herzen der Altstadt aus. Hunger und Durst treiben uns durch die Gassen, vorbei an der malerischen Plaza de la Constitución. Auf den Tresen vieler Kneipen, an denen wir vorbeilaufen stehen Teller mit lecker ausschauenden Pinchos. Die Pintxos, wie man hier auf baskisch sagt, einer Kneipe fallen uns besonders ins Auge.

Wir gehen rein, bestellen am Tresen zunächst "dos cana" (zwei Bier vom Faß) und bitten anschließend um zwei Teller. Die kleinen Mahlzeiten mit dem Zahnstocher (spanisch: Pincho) in der Mitte wählt man selber aus und zeigt sie zum Kassieren vor. Manche Pinxtos müssen zum Verzehr kurz erhitzt werden, andere isst man kalt. Donostia-San Sebastian - lernen wir bei Wikipedia - gehört zu den Hochburgen der Pinxtos.

Zubereitet werden sie in der "Cocina en miniatura" (Miniaturküche) der Kneipe. Dort muss, so unsere Vermutung, mindestens eine Person dauerhaft mit der Herstellung neuer Kleinigkeiten beschäftigt sein, denn alle paar Minuten werden frisch zu bereitete Pinchos nachgelegt. Den meisten von ihnen ist die kleine Weißbrotscheibe gemein, auf die mit Hilfe eines Pintxo kleine Chorizos, Fischfilets oder Fleischklöße aufgespießt sind. In unserer Kneipe stehen auch kleine Meeresfrüchte- oder Rindfleischsalate als auch Eierpfannkuchen-Variationen. Bei so viel leckerer Auswahl bleibt uns keine andere Wahl als ein zweites Cerveza und noch einen weiteren Teller mit Kleinigkeiten zu bestellen.

Wir ahnen beim Verlassen der Bar noch nicht, dass Pintxos auch zum Frühstück gereicht werden. Dann aber gerne auch mit Kaffee.